Zwischen Seiffen und Oberlochmühle hat sich ein Nebenbach der Schweinitz ein tiefes Tal geschaffen, dessen junge Sand- und Kiesablagerungen einst mindestens 150 Jahre lang von "seifenden" Erzsuchern um und um gewühlt wurden, bevor der "eigentliche" Bergbau im Festgestein von Seiffen begann. Heute führt die viel befahrene Straße Olbernhau - Seiffen durch den Talgrund.
Die geologischen Verhältnisse sind einfach: überall bilden Rotgneise als Muskovit-Plattengneise (mit Quarz, Kalifeldspat und saurem Plagioklas) den Untergrund. Im unteren Teil des Seiffengrundes tritt an beiden Talflanken als geologische Besonderheit der seltene Serpentinit (anstehend und als Lesesteine) inmitten der Gneise auf. Er erscheint auf der geologischen Karte in Linsenform (bis 10 Meter mächtig und bis 500 Meter lang). Es handelt sich aber immer um tektonische Kontakte, und auch die Serpentinitkörper selbst sind in sich "zerschert". Mit einer Ausstrichfläche von etwa 1.500 m² ist dieses Serpentinit-Vorkommen das zweitgrößte des Erzgebirges (nach Zöblitz).
An den Hängen kommen vorwiegend Braunerden, oben z.T. podsoliert, an den Talrändern auch vergleyt, vor. Die vorherrschenden Bodenarten sind skelettreiche, mittelgründige Lehme sowie feinerdearme Stein- und Blockböden. Sicher verbessern die basischen Serpentinite die Bodenfruchtbarkeit.
Zu beiden Seiten des Seiffener Grundes sowie ebenfalls an den rechtsseitigen Hängen der unteren Schweinitz findet der Wanderer sehr schöne, naturnahe Wälder. Dabei handelt es sich überwiegend um bodensaure Fichten-Buchen-Mischwälder, leider inzwischen fast ohne Weiß-Tanne (die von Natur aus zu dieser Waldgesellschaft gehören würde). Wo es etwas feuchter ist, finden sich Übergänge zum artenreicheren Springkraut-Buchenwald, an Steilhängen auch zu Schlucht- und Schatthangwäldern. Die im Allgemeinen gut entwickelte Bodenvegetation beherbergt somit Arten, die sehr unterschiedliche Standorte repräsentieren: Drahtschmiele, Heidelbeere, Wolliges Reitgras, Purpur-Hasenlattich, Quirlblättrige Weißwurz, Frauenfarn, Breitblättriger Dornfarn, Weiße Pestwurz, Echtes Springkraut und Hain-Gilbweiderich. Unter den Moosen herrschen Schwanenhals-Sternmoos und Schönes Widertonmoos vor. An zahlreichen Quellstandorten sind ferner die Winkel-Segge und Torfmoose, insbesondere das Gekrümmte Torfmoos (Sphagnum fallax) zu finden. Interessant ist das relativ häufige Auftreten der Wald-Hainsimse, die sich hier bereits in der Nähe ihrer östlichen Verbreitungsgrenze befindet.
In den feuchten Hangmulden bilden außer den Rot-Buchen auch Berg-Ahorne, Eschen und teilweise auch noch Berg-Ulmen die Baumschicht. Neben den noch deutlich sichtbaren Spuren einer früheren intensiven Waldnutzung sind in der Nähe des Baches noch bzw. wieder zahlreiche Strukturelemente eines naturnahen Erlen-Eschen-Bachwaldes und am unmittelbar angrenzenden Hang Arten der Schlucht- und Schatthangwälder zu erkennen. Sehr üppig wachsen im Seiffener Grund unter anderem Wald-Ziest, Riesen-Schwingel, Echter Baldrian, Sumpf-Pippau, Fuchssches Greiskraut, Kletten-Labkraut, Bunter Hohlzahn, Wald-Reitgras, Goldnessel, Frauenfarn, Breitblättriger Dornfarn und verschiedene Sträucher (insbesondere Himbeere). Erwähnenswert ist auch ein fast 100 m² großes Vorkommen des Straußenfarnes am Seiffener Bach (Nähe Dreiweg).
Der Serpentinit tritt zwar in zahlreichen Felsen zutage, aber die "Serpentinflora" ist hier dennoch weitaus weniger ausgeprägt als in Zöblitz. Auf zwei sehr kleinflächigen Felsanschnitten (4 m2 und 8 m2) wächst immerhin der in ganz Deutschland sehr seltene Serpentin-Streifenfarn.
Seit 1961 stehen etwa 170 Hektar der Waldfläche als Naturschutzgebiet "Hirschberg-Seifengrund" unter Schutz. Das Gebiet gehört mittlerweile auch zum europäischen Schutzgebietssystem NATURA 2000.