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Kalkbrüche Maxen

Außerordentlich bunt ist das Gesteinsmosaik des Elbtalschiefergebirges bei Maxen. Zwischen verschiedenen Schiefern eingeschlossen sind dabei auch mehrere Kalklinsen, die teilweise infolge von Kontaktmetamorphose beim Aufdringen magmatischer Gesteine (Diabas u.a.) zu Marmor umgewandelt wurden. Wahrscheinlich bereits seit Anfang des 14. Jahrhunderts bis Ende des 19. Jahrhunderts wurden diese Kalklagerstätten in mehreren "Brüchen" abgebaut und in Kalköfen "gebrannt". Dieser Kalk war über Jahrhunderte auch für die (zur Versauerung neigenden) Böden des Ost-Erzgebirges sehr wichtig, insbesondere für basenbedürftige Landwirtschaftskulturen wie Lein (Flachs). Auch viele Wildpflanzen haben zweifelsohne in der Vergangenheit von gelegentlichen Kalkgaben auf Äckern und Wiesen profitiert. Wo in Maxens Umgebung Kalk ansteht, gedeiht eine sehr artenreiche Vegetation mit wärme- und basenliebenden Pflanzen.

Seit 2001 hat ein rühriger Heimatverein in Maxen begonnen, die verbliebenen Kalköfen zu erhalten und zu restaurieren. Im einstigen Marmorbruch, unterhalb der Straße nach Wittgensdorf, befindet sich die Maxener Naturbühne mit 500 Zuschauerplätzen und einem anspruchsvollen Programm für kleine und erwachsene Theaterfreunde.

An der Straße von Maxen nach Hausdorf befindet sich auf einer 389 Meter hohen Anhöhe (Chlorit-Gneis aus dem Ordovizium - vor 488 bis vor 444 Millionen Jahren) ein weithin sichtbarer Gebäudekomplex, der sogenannte Finckenfang. Hier musste sich 1759, im Siebenjährigen Krieg, der preußische General Finck mit 15.000 Soldaten den österreichischen Truppen ergeben. Leider ist der später errichtete Aussichtsturm nicht öffentlich zugänglich. Dennoch hat man von der Anhöhe einen schönen Ausblick: Zu Füßen des Finckenfangs senkt sich ein Tälchen hinab zur Lockwitz und bildet in seinem Unterlauf die von sehr naturnahem Schatthangwald bewachsene Kroatenschlucht. Auf der gegenüberliegenden Seite des Lockwitztales steigt der Wilisch auf, westlich davon setzt sich der Höhenrücken der Wendischcarsdorfer Verwerfung fort. Über dem bewaldeten Nordhang des Hermsdorfer Berges erhebt sich die Quohrener Kipse, den rechten Abschluss der Aussicht bildet der Possendorfer Lerchenberg.

Einen weiteren interessanten Aussichtspunkt bietet die Anhöhe der Hausdorfer Linden - jetzt allerdings von Windkraftanlagen beeinträchtigt.