Naturnahe Buchenmischwälder werden meist mit den wenigen "besseren" Böden des Ost-Erzgebirges in Verbindung gebracht, etwa dem Basalt des Geisingberges, dem Amphibolit des Trostgrundes oder dem Kalkphyllit des Hemmschuhs. Dass auch die "normalen", eher sauren und nährstoffarmen Standorte durchaus sehr schöne Bestände hervorbringen können, stellt der Hofehübel eindrucksvoll unter Beweis. Voraussetzung dafür ist allerdings ein sorgsamer forstlicher Umgang damit, also keine Kahlschläge, keine Umwandlung in Nadelholzkulturen, keine zu hohen Wildbestände - und das alles über eine lange Zeit von mindestens einhundert Jahren durchgehalten.
Der schmale Grat des Hofehübels zwischen den steilen Talhängen der Roten Weißeritz und des Pöbeltales ist geologisch zweigeteilt. An der östlichen Flanke steht der nährstoffarme Schellerhauer Granit an, dessen grobe Blöcke hier überall zu finden sind. Die Böden zeigen deutliche Podsolierungstendenzen. Allerdings durchfeuchtet an mehreren Stellen austretendes Kluftwasser die Böden und sorgt dadurch für eine gewisse Abpufferung der ansonsten nicht besonders laubwaldfreundlichen Bedingungen. Auf der anderen Seite des Hofehübels, dem zur Pöbel abfallenden Westhang, bildet Grauer Gneis die Grundlage des Waldwachstums. Hier konnten sich typische Braunerden entwickeln. Die Vegetation umfasst etwa siebzig Farne, Gräser, Kräuter und Sträucher, darunter jedoch kaum spektakuläre Arten. Vorherrschend sind Wolliges Reitgras, Drahtschmiele, Fuchs-Kreuzkraut, Brombeere, Breitblättriger Dornfarn, Sauerklee, Purpur-Hasenlattich, Heidelbeere, Hirsch-Holunder - also typische Pflanzen der bodensauren Buchen-Mischwälder.
Dank der pfleglichen Nutzung früherer Förster und der rechtzeitigen Sicherung als Naturschutzgebiet bietet der Hofehübel heute ein Bild, wie es wahrscheinlich den natürlichen Bedingungen der meisten Standorte in der Höhenlage von 500 bis 700 Metern - der sogenannten "potentiellen natürlichen Vegetation (pnV)" entsprechen würde: Rotbuche in Mischung mit Fichte, Berg-Ulme, Berg-Ahorn, Esche, Stiel-Eiche sowie, im Unterstand oder an lichten Stellen, auch Ebereschen. Nur von den Weiß-Tannen, die zum Grundgerüst des "Hercynischen Bergmischwaldes" gehören würden, ist auch hier am Hofehübel der größte Teil den hohen Schwefeldioxid-Belastungen der letzten Jahrzehnte zum Opfer gefallen. Nur etwa 30 alte Exemplare sind heute noch vorhanden. In großem Umfang hat der Forst seit 1990 wieder junge Weiß-Tannen in den Bestand gepflanzt, vor Wildverbiss geschützt und mit einigen Baumentnahmen aus dem Oberstand für günstige Lichtverhältnisse gesorgt.
Der Stumpf der vor knapp 50 Jahren gefällten "Krutzschtanne" an der Böhmischen Straße flößt noch immer Respekt ein. Der Baum war 220 Jahre alt und brachte damals zwölf Festmeter Holz (zum Vergleich: im normalen Wirtschaftswald schaffen es Bäume auf einen halben bis einen Festmeter, wenn sie mit rund einhundert Jahren geerntet werden). Dabei war das noch nicht einmal das stattlichste Exemplar. Die "Wandwegtanne" auf der anderen Seite des Berges zeigte sogar 300 Jahresringe. Und eine 1958 gefällte Fichte streckte sich auf 53 Höhenmeter, was so ungefähr das Maximum sein dürfte, wozu Bäume im Ost-Erzgebirge fähig sind.
Die ältesten Bäume des Hofehübels haben 150 bis 200 Jahre hinter sich. Daran lässt sich erkennen, dass mindestens seit der Mitte des 19. Jahrhunderts der Wald hinter dem traditionsreichen Forstamtsgebäude in Ehren gehalten und nicht der normalen Holzproduktion im Kahlschlagsverfahren unterworfen wurde. Trotz eher ungünstigen Standortbedingungen konnte der naturnahe, vielgestaltige Mischwald mit seinem ausgeglichenen Klima, seiner gut zersetzlichen Laubstreu, den dadurch geförderten Bodenlebewesen und vielen weiteren Selbstregulierungskräften im Verlaufe der Zeit seine eigenen Existenzbedingungen so beeinflussen, dass er heute mit großartigen Waldbildern beeindruckt - den Wanderer gleichermaßen wie den Förster (zumindest den, der nicht nur an Wildtrophäen und Holzerlösen interessiert ist).
Noch vor wenigen Jahren drehten sich die meisten Diskussionen zur weiteren Bewirtschaftung des Naturschutzgebietes Hofehübel darum, ob und in welchem Umfang der Anteil der Buchen des Altbestandes zugunsten der anderen Baumarten zurückgedrängt werden müsste. Unter natürlichen Bedingungen wäre die Rot-Buche die mit Abstand konkurrenzkräftigste Baumart des Bergmischwaldes. Mittlerweile gibt der Anblick der Buchenkronen aber vielmehr Grund zu großer Besorgnis um den Gesundheitszustand der Bäume. Während die potentiell-natürliche Hauptbaumart die Schwefeldioxid-Waldschäden des 20. Jahrhunderts vergleichsweise gut weggesteckt hatte, ist sie nun ganz besonders von den Abgasen der Kraftfahrzeuge betroffen. Die sogenannten Neuartigen Waldschäden zeigen hier, nur wenige hundert Meter Luftlinie von der B170 entfernt, deutlich sichtbare Auswirkungen.
Durchzogen wird der Hofehübel von einem dichten Netz an Wanderwegen. Von der Bergwiese oberhalb des Forstamtes bietet sich ein schöner Ausblick über Bärenfels zum Spitzberg. Am oberen Osthang des Hofehübels führt die "Alte Böhmische Straße" in Richtung Oberkipsdorf. Es handelt sich um einen der vielen Passwege, die vor dem Bau der Talstraßen (Mitte 19. Jahrhundert) auf den Höhenrücken entlang den Erzgebirgskamm mit dem Vorland verbanden.
Oberhalb von Oberkipsdorf steht ein eher unauffälliger Straßenbaum: eine Feld-Ulme. Abgesehen von der Tatsache, dass Feld-Ulmen in bedrohlichem Maße vom weltweiten Ulmensterben befallen sind (Verursacher: ein Pilz, der bei uns vom Ulmen-Splintkäfer übertragen wird), ist dies wahrscheinlich das höchstgelegene Exemplar in Sachsen. Es sollte deshalb unbedingt erhalten bleiben, auch wenn ein Antrag auf Ausweisung zum Naturdenkmal durch die Grüne Liga in den 1990er Jahren keinen Erfolg hatte.
"Zu den besuchtesten Sommerfrischen ersten Ranges im sächsischen Erzgebirge gehören unstreitig die beliebten und komfortablen Höhenluftkurorte Kipsdorf, Bärenfels und Bärenburg im oberen Tal der Roten Weißeritz. ...
Der Luftdruck ist selbstredend im Gebiete des oberen Weißeritztales bedeutend niedriger als in der Ebene. Ein Gefühl freier Heiterkeit, welches die Kurgäste beschleicht, ist daher leicht erklärlich. Die Luft in Kipsdorf, Bärenfels und Bärenburg, die sehr treffend als "Champagnerluft" bezeichnet worden ist, vereint die Vorteile von Gebirgs- und Waldluft. Sie ist erfrischend-anregend und spezifisch rein durch den Mangel an Staub und kleinsten Organismen, welche sonst die Zersetzung und Verwesung fördern. ... Nervöse finden insbesondere wohltuende Ruhe, da rauschende Vergnügungen und zweifelhafte musikalische Genüsse mit großer Peinlichkeit ferngehalten werden. ...
Alljährlich kommt jetzt eine ansehnliche Zahl Winter- und Sportgäste nach Kipsdorf und den benachbarten Orten, um sich an den mannigfachen winterlichen Vergnügen zu ergötzen. ... Für den Beschauer hat der Anblick der von der Höhe herabsausenden Fahrer einen eigenartig fesselnden Reiz, der je nach der Routine des Rodlers Bewunderung oder Lachen erregt. Bilder von unfreiwilliger Komik entstehen hauptsächlich an Sonntagen, wo auch viele des Fahrens Unkundige sich beteiligen, bei denen es nicht selten vorkommt, dass sie sich überschlagen oder mit dem Kopf zuerst in den Schnee fallen, während der herrenlos gewordene Schlitten weiterläuft. ...
Ist Rauhfrost eingetreten, dann stehen Bäume und Sträucher starr wie aus Zucker gegossen; Telegraphendrähte werden oft armstark, und die Laubbäume klirren mit ihren Ästen wie der Glasbaum im Rübezahl-Märchen. Und wirklich, als wäre er aus Märchenträumen herausgerissen, so fühlt sich der Fremde versetzt, wenn ihn abends das Dampfroß wieder hinwegführt in die Großstadt."
aus: R. Porzig, Illustrierter Führer der Höhenluft-Kurorte Kipsdorf, Bärenfels und Bärenburg, 1907